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Christian Schad

Miesbach 1894 - Stuttgart 1982


Am 21. August 1894 wird Christian Schad in Miesbach, Oberbayern, geboren. Schads Leidenschaft für die Kunst schwankt in seiner Jugend noch zwischen der Musik – er spielt Geige – und der Malerei. Er verlässt 1912 das Gymnasium und entscheidet sich für die Malerei. In der Münchner Akademie ist Christian Schad zunächst in der Malklasse von Heinrich von Zügel, wechselt dann ein Semester später in Becker-Gundahls Aktklasse. Zeitgleich lernt er Georg Schrimpf und Ernst Moritz Engert kennen.
Dem Kriegsdienst kann Christian Schad entgehen, indem er einen Herzfehler vortäuscht und mit Hilfe eines Attestes nach Zürich geht. Kurz zuvor stellt der junge Künstler sein erstes Werk in der Ausstellung der Münchner Sezession im Frühjahr 1915 aus.
In Zürich begegnet er Walter Serner, der sein enger Freund und Weggefährte werden soll. Noch im selben Jahr publizieren sie gemeinsam die Zeitschrift "Sirius, eine Monatsschrift für Literatur und Kunst", die nach sieben Heften im kommenden Jahr eingestellt werden muss. Christian Schad entwirft die Werbeplakate und schafft für jede Ausgabe des "Sirius" einen ganzseitigen Holzschnitt.
Im Jahr 1915 hat der Künstler seine erste Ausstellung im Salon Wolfsberg und verlegt über den Sirius-Verlag die Grafik-Mappe "Christian Schad" mit 10 Holzschnitten.

Christian Schads Malerei ist geprägt durch die Auseinandersetzung mit dem Futurismus, Kubismus, der monochromen Malerei und später dem Expressionismus.
Im November 1916 siedelt er nach Genf über, während Serner in Zürich bleibt und sich der DADA-Bewegung anschließt. Neben der Grafik und der Malerei experimentiert Christian Schad ab dem Jahr 1919 mit den sogenannten "Schadografien" (Fotografie ohne Kamera und Linse) und kommt über diese zweidimensionalen Arbeiten 1919/1920 zu seinen ersten abstrakten dreidimensionalen Holzreliefs.
Endgültig trennt sich Schad 1920 von den Dadaisten, anschließend entstehen die ersten realistischen Bilder. Im Jahr 1923 heiratet er die Römerin Marcella Arcangeli, ein Jahr später wird sein Sohn Niklaus geboren. In Schads Atelier in Nepal entstehen 1923 seine ersten Bilder der Neuen Sachlichkeit.
Mit dem Umzug nach Wien geht auch die Vergrößerung des Ateliers einher. 1927 trennt er sich von seiner Frau und hält sich anschließend überwiegend in Berlin auf. Zu Beginn der 1930er Jahre gerät der Künstler in finanzielle Schwierigkeiten und sieht sich zusehends isoliert. Mit der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 wird ein freies Arbeiten für Christian Schad immer schwieriger; die Vorahnung auf den Krieg wird in seinen Werken der späten 1930er Jahre zunehmend deutlicher.
Um seine ökonomische Lage zu verbessern, übernimmt Christian Schad im Jahr 1935 einen baerischen Biervertrieb. Ab dem Jahr 1941 erhält der Künstler wieder Porträtaufträge. Ein Jahr später zieht er nach Aschaffenburg, dort heiratet er Bettina Mittelstädt und arbeitet als Kulturkritiker und am Theater.
Christian Schad kehrt ab 1954 wieder zur expressiven Malerei zurück, bestimmt wird sein spätes Werk durch die Schadografien. Anfang der 1960er Jahre werden seine Werke der Neuen Sachlichkeit wieder entdeckt und der Künstler wendet sich dem Magischen Realismus zu.
Christian Schad verstirbt am 25. Februar 1982 in Stuttgart.


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